Gudjons, H. & Traub, S. (2020). Pädagogisches Grundwissen: Überblick - Kompendium - Studienbuch (13. Aufl.). utb Pädagogik: Bd. 3092. UTB GmbH; Klinkhardt. 159–162

Sozialisation ist nicht bloße Anpassung - sondern eine dynamische Person-Umwelt-Beziehung (Hurrelmann/Grundmann/Walper 2008, 15). 

Sozialisationsebenen nach Hurrelmann (1988)

Der deutsche Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann (geb. 1944) unterscheidet drei Ebenen der Sozialisation:

  1. Primäre Sozialisation

    • Findet in der frühen Kindheit, vor allem in der Familie statt.

    • Kinder lernen z. B. Grundverhalten, Sprache, erste Regeln.

  2. Sekundäre Sozialisation

    • Passiert z. B. in Kita, Schule, Freundeskreis.

    • Kinder lernen neue Rollen kennen, etwa als Schüler*in oder Teammitglied.

  3. Tertiäre Sozialisation

    • Betrifft das Erwachsenenalter, z. B. durch Beruf, Medien, Politik.

    • Menschen müssen sich immer wieder an neue Lebensphasen anpassen.

Strukturelle Bedingungen der Sozialisation

  • Bestimmte gesellschaftliche Bedingungen beeinflussen die Sozialisation stark, z. B.:

    • Soziale Herkunft (z. B. arm oder reich)

    • Bildungschancen

    • Geschlecht

    • Medien

    • Kulturelle Normen

  • Menschen haben nicht alle dieselben Chancen – soziale Ungleichheit wirkt sich auf Sozialisation aus.