Wichtige Definitionen - Allgemeine Pädagogik

1. Theoretische Grundlagen von Erziehung


Erziehung

= "Unter Erziehung werden soziale Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychologischen Dispositionen anderer Menschen [...] dauerhaft zu verbessern oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten".

(Brezinka, 1978, S.45; zit. nach Lenzen, 1999, S.169)

WICHTIG: Die Pädagogik kennt keine universale, für jede denkbare Fragestellung geeignete Definition von Erziehung.

Sozialisation 

= "Sozialisation ist ein Prozess, durch den in wechselseitiger Interdependenz zwischen der
biopsychischen Grundstruktur individueller Akteure und ihrer sozialen und physischen
Umwelt relativ dauerhafte Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsdispositionen
auf persönlicher ebenso wie auf kollektiver Ebene entstehen."

(Hurrelmann/Grundmann/Walper zit. nach Gudjons & Traub, 2020, S. 160) 

Werte

= Werte sind wünschenswerte Grundhaltungen, die ein erstrebenswertes Ziel charakterisieren und den Menschen Orientierung verleihen, aber noch nicht zu aktuellen und konkreten Verhaltensweisen ausgeprägt sind.

Multrus, 2008

2. Theorien der Bildung und Grundlagen der Bildungstheorie


Bildung

= "Bildung meint einen differenzierten, intensiven und reflektierten Umgang mit sich und der Welt, der zur Ausformung eines selbst bestimmten kultivierten Lebensstils führt. Sie ereignet sich als Antwort des Subjekts auf Fremdheits- und Krisenerfahrungen."

(Zirfas in Kade, 2011, S.13)

Kompetenzen

= Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“

(Weinert 2001, S. 27 f.)

3. Empirische Bildungsforschung und lebenslanges Lernen


Empirische Bildungsforschung (EBF) ist die systematische, theoriegeleitete Untersuchung der Bildungsrealität einer Gesellschaft – mit Schwerpunkt auf institutionalisierten Lernumgebungen. Ziel ist, Bildungsprozesse, deren Bedingungen und Folgen intersubjektiv überprüfbar zu beschreiben und zu erklären.

(Gräsel 2015, S. 17 f.; vgl. auch Bortz/Döring 2009, S. 3)