Eine Blumenwiese für Heinrich Hummel
Im vergangenen Jahr (2024) durfte ich eine ganz besondere Erfahrung machen: Mein Artikel wurde im Friedrich Verlag veröffentlicht – eine Möglichkeit, für die ich sehr dankbar bin.
Der Beitrag erschien in der Zeitschrift „Grundschule Kunst“ (Ausgabe 4/2024) unter dem Titel „Bunt – Vielfalt und Diversität“.

Vielleicht hast du sogar Zugang zur utb.elibrary – dort kannst du meinen Artikel ganz unkompliziert nachlesen. Ich würde mich riesig freuen, wenn du reinschaust!
Da ich den Artikel leider nicht direkt auf meiner Website zur Verfügung stellen darf, möchte ich dennoch nicht darauf verzichten, dir die zentralen Inhalte hier näherzubringen. Denn der darin vorgestellte Unterrichtsentwurf liegt mir sehr am Herzen – und vielleicht inspiriert er ja auch dich!
Grobe Darstellung der Unterrichtsidee
Mein Unterrichtsentwurf „Eine Blumenwiese für Heinrich Hummel“ lässt sich flexibel in jeder Jahrgangsstufe der Grundschule umsetzen – ob kompakt in zwei Doppelstunden oder erweitert über mehrere Unterrichtseinheiten hinweg. Im Mittelpunkt steht die Biodiversität – also die Vielfalt der uns umgebenden Natur. Diese wird für Kinder nicht nur sichtbar, sondern auch erfahrbar.
Besonders bietet sich die Durchführung im Frühling an, wenn die Blumen anfangen zu blühen. Denn: Keine Blume gleicht der anderen – und genau diese Unterschiedlichkeit ist es, die unsere Natur so einzigartig macht. Diese Idee von Vielfalt lässt sich wunderbar in andere Fächer übertragen: vom Sachunterricht mit dem Thema Frühblüher in Klasse 1 bis hin zu Gesprächen über das Leben in einer vielschichtigen Gesellschaft in Klasse 4. So eröffnet das Thema Biodiversität zahlreiche interdisziplinäre Zugänge – und sensibilisiert zugleich für wichtige ökologische wie gesellschaftliche Fragen.
Ein besonderer Fokus meines Entwurfs liegt auf einem aktuellen Problem: dem Rückgang von Lebensräumen für Insekten in städtischen Gebieten. Gerade Bienen und Hummeln finden dort immer seltener Nahrung. Diese Erkenntnis bildet den emotionalen Kern des Projekts.
Zu Beginn unternehmen wir einen Ausflug auf eine nahegelegene Wiese – ein echtes Naturerlebnis. Die Kinder fühlen das Gras, hören dem Vogelgezwitscher zu und wählen eigenständig eine Blume aus, die sie genau betrachten und mit Bleistift skizzieren. Dabei geht es nicht um botanische Perfektion, sondern ums Hinsehen, ums Wahrnehmen, ums Verstehen von Vielfalt.
Hinweis: Wichtig ist, dass viele unterschiedliche Blumen gewählt werden – denn nur so entsteht am Ende ein wirklich buntes Gesamtbild. - Die Skizzen der Schülerinnen und Schüler habe ich mithilfe der App Procreate zusammengestellt (siehe Banner).
Mir ist bewusst, dass Ausflüge im Schulalltag nicht immer leicht zu realisieren sind – sei es aus organisatorischen oder personellen Gründen. Umso schöner ist es, wenn dieser Entwurf als Projekt gemeinsam mit einer Parallelklasse umgesetzt wird: So kann auch auf künstlerischer Ebene die Vielfalt sichtbar gemacht werden – keine Klasse wird dieselbe Blumenwiese gestalten. Auch Projekttage oder fächerübergreifende Lernwochen bieten hier ideale Rahmenbedingungen.
Zurück im Klassenzimmer lernen die Kinder dann Heinrich Hummel kennen: eine kleine Filzhummel, die in einer grauen Stadt verzweifelt nach Nahrung sucht. Unterstützt wird die Geschichte durch ein Video, das eine triste Stadtlandschaft zeigt – so wird das Problem für die Kinder unmittelbar erlebbar. Besonders berührend war für mich, wie schnell sich die Kinder mit Heinrich verbunden fühlten. Als eine Schülerin spontan sagte: „Wir müssen Heinrich Hummel eine Blumenwiese malen!“, war ich tief beeindruckt – denn dieser Impuls kam direkt aus ihrer Erfahrung vom Wiesenbesuch. Genau so soll Unterricht sein: lebendig, bedeutungsvoll und wirksam.
Im nächsten Schritt gestalten die Kinder ihre ausgewählte Blume mit Acrylfarben auf buntem Karton – inspiriert von Maria Sibylla Merians Werk „Blaue orientalische Hyazinthe und Insekten“. Dabei entstehen kleine, ausdrucksstarke Naturstudien, die am Ende zu einem großen Gemeinschaftsbild zusammengefügt werden: „Unsere Blumenwiese für Heinrich Hummel“.
Kurze Info: Die Idee der Gesamtkomposition (also unserer Blumenwiese) stammt von der Künstlerin Johanna Dumet - Les bouquets impossibles - ein wunderschönes buntes und vielfältiges Werk:
Darf ich vorstellen...
Unsere Blumenwiese für Heinrich Hummel

Alle Informationen zur Durchführung, Materialien und weiterführende Hinweise findest du in meinem veröffentlichten Artikel. Da ich sehr stolz auf diese Veröffentlichung bin, kann ich hier natürlich nicht alles verraten – aber vielleicht hast du ja die Möglichkeit, ihn über einen der oben stehenden Links nachzulesen.
Es lohnt sich – versprochen