Hausaufgaben...

Was die Forschung wirklich sagt


Hausaufgaben gehören seit jeher zum Schulalltag – doch wie sinnvoll sind sie eigentlich? Die Bildungsforschung liefert hierzu differenzierte Antworten. Aktuelle empirische Erkenntnisse zeigen, dass es vor allem auf das Wie ankommt.

 

1. Lieber regelmäßig als übermäßig

Studien von Trautwein, Köller und Baumert (2001) belegen: Häufige, aber nicht zu lange Hausaufgaben fördern die Leistungsentwicklung am besten. Während ein Zuviel eher hemmend wirkt, können lernschwächere Schülerinnen und Schüler von umfangreicheren Aufgaben sogar profitieren. Interessanterweise haben Hausaufgaben jedoch kaum Einfluss auf das Fachinteresse.

 

2. Qualität schlägt Quantität

Forschungen von Haag, Mischo, Plant und Lipowsky (2004, 2005) betonen, dass gute Hausaufgaben mehr sind als bloßes Üben. Sie sollten:

  • regelmäßig und gewissenhaft gestellt werden,

  • an den Unterricht angebunden sein,

  • Raum für eigene Lösungswege lassen,

  • auch neue Inhalte einführen.

 

3. Kontrolle ist nicht gleich Kontrolle

Die reine Kontrolle der Hausaufgaben durch Lehrkräfte hat laut Trautwein et al. (2001) keinen Einfluss auf die Leistung. Entscheidend ist vielmehr, wie kontrolliert wird: Nur inhaltliches Feedback (Lipowsky et al., 2004) wirkt sich positiv auf den Lernerfolg aus. Zudem kann Kontrolle durch die Fachlehrkraft das Interesse der Schüler*innen fördern.

 

4. Elterliche Unterstützung – hilfreich oder hinderlich?

Eltern spielen eine wichtige Rolle – aber nicht jede Form der Hilfe ist sinnvoll. Emotionale Unterstützung und eine klare Struktur wirken sich positiv auf das Lernen aus (Moroni et al., 2016). Übermäßige Kontrolle und Einmischung hingegen können eher schaden. Kinder mit Migrationshintergrund berichten laut weiteren Studien (Moroni et al., 2014) häufiger von weniger hilfreicher Hilfe und mehr Kontrolle durch ihre Eltern.